Paris für immer analog

2002 und 2023. Dazwischen liegen über 20 Jahre und die Entwicklung des Smartphones, aber eines hat sich bei mir nicht geändert: Noch bevor das Reisegepäck komplett ausgepackt ist, werden erstmal die vollen Filme ins Labor gebracht. Vorfreude mischt sich mit Bedenken: War das wirklich genug Licht für den Film? Sieht das Foto von der Treppe in Montmartre wirklich so malerisch aus oder einfach wie – eine Treppe?

analoges Bild vom Sacre Coeur in Paris in der Abendsonne
Doppelbelichtung vom Sacre Coeur in Paris

Slide für 20 Jahre vorwärts

Jede Mode kommt irgendwann zurück und so bin ich wieder mit einer analogen Kamera in Paris. Vorher werfe ich ein Blick in mein altes Fotoalbum: 2002 mit Hannah in Paris. Die Bilder wirken merkwürdig zeitlos: Ich in Cordjacke vorm Café des Deux Moulins, Hannah in einem kleinen unaufgeräumten Hotelzimmer.

Fast forward nach 2023. Cord ist zurück. Hotelzimmer in Paris sind immer noch klein und wenn ich da bin, unaufgeräumt.

Karussell, Pigalle, Bistrot-Stühle. Irgendwo hier haben sich 20 Jahre versteckt.

Damals haben wir die Fotos noch nicht gescannt als Download-Link bekommen, sondern mussten zum Abholen in einen kleinen Fotoladen in unserer Heimatstadt gehen. Als der schon sehr betagte Inhaber die Abholnummer sah, strahlte er: „Ah, ihr seid die beiden Mädchen, die in Paris waren! Dort war ich vor Jahrzehnten mit meiner Frau auf Hochzeitsreise“.

analoge Doppelbelichtung vom Pantheon Paris
Straßenszene in Paris

Paris 2023: das „1 hour Photo“ Schild hat vielleicht schon mehr als 20 Jahre hinter sich

Er kramte die Abzüge aus dem Abholstapel und ging die Bilder mit uns durch – Optimierungstipps und ein bisschen Sentimentalität inklusive.

Aha. Doch etwas zu wenig Licht in der Metro. Aber um eine schöne Erinnerung reicher, die bleibt.

analoges Foto in der Metro Paris