Frühling und Filter

Foto von Apfelblüten mit motion blurr Effektfilter

Neuanfänge, Gefühlsexplosionen, Lebensenergie – kaum eine Jahreszeit ist so überfrachtet mit Erwartungen wie der Frühling. Auch ich stecke jedes Jahr aufs Neue meine fotografischen Hoffnungen in alles, was nach März kommt.

Wochen mangelnder Inspiration, mangelnden Lichts oder abgefrorener Finger liegen hinter mir und ich feiere jeden Sonnenstrahl. Hoch motiviert lege ich einen Farbfilm mit niedriger Iso ein. Sobald sich der erste Krokus dann aus der Erde gequält hat, wird er direkt von mir fotografiert – und zwar sehr, sehr oft.

So kommt es, dass ein 36er Farbfilm im Frühling durchrauscht, während er im Winter ewig in der Kamera steckt und man am Ende überhaupt nicht mehr erinnert, was zu Beginn des Films fotografiert wurde. Aber 36 Aufnahmen von ein und demselben Kirschblütenzweig können selbst die größte Frühlingsenthusiastin wie mich beim Abholen des Films etwas ratlos zurücklassen – war das wirklich nötig?

Die Antwort ist natürlich immer: JA! Frühling auf Film ist einfach wunderbar!

Und um ein bisschen Abwechslung in die immer gleichen Motive zu bringen, ist der Frühling auch genau die richtige Zeit, Farbfilter, Folien, Fensterkristalle und Prismen aus der Schublade zu kramen – oder die ein oder andere Doppelbelichtung zu machen.

Und bis der Film aus dem Labor zurück ist, sind vielleicht schon die nächsten Büsche aufgeblüht.